- Lederbekleidung
- Lederbekleidung,Kleidungsstücke aus Leder, die v. a. Schutz gewähren sollen. Schuhe (Bundschuhe, Sandalen), Wämser, Harnische, Schurze, Helme gehörten zur ältesten Lederbekleidung. Seit dem 11./12. Jahrhundert sind Beinlinge aus Leder bekannt, seit dem 14. Jahrhundert mit angeschnittenem Fußteil (Ledersen), aus denen sich die Lederstiefel entwickelten. Wattierte und plattenverstärkte Lederwämser und -röcke waren im 14. Jahrhundert Teil der Rüstung, um 1500 hatten lederne Oberteile auch in die zivile Männerkleidung Eingang gefunden (Goller, Wams), im 17. Jahrhundert hohe Stulpenstiefel. In der zweiten Hälfte des 18. bis ins frühe 19. Jahrhundert wurden zum Frack vielfach weiße oder gelbe Wildlederhosen getragen. Zubehör zur Lederbekleidung wie Gürtel, Taschen, Handschuhe gab es seit dem frühen Mittelalter Anfang des 20. Jahrhunderts kamen Lederjacken, -westen und -mäntel als Berufskleidung und für sportliche Zwecke auf und drangen in den 20er-und 30er-Jahren auch in die Damenmode ein. In den Volkstrachten fand Leder v. a. als gamslederne Kniehose bei den Alpenbewohnern und als schwarze Pumphose bei den Egerländern Verwendung.Außerhalb Europas war Lederbekleidung besonders bei Viehzucht treibenden Völkern sowie bei Wildbeutern verbreitet. Unter tropischen und subtropischen Klimabedingungen beschränkte sie sich meist auf Schurze, Röcke, Umhänge und zugeschnittene Gurte oder Hüftriemen, dazu traten örtlich (z. B. in Ostafrika) Ledersandalen. Vollkleidung aus Leder, das oft durch Räuchern geschmeidig gemacht oder mit Tierhirn gegerbt wurde, trugen v. a. die subarktischen Völker Amerikas und Asiens, außerdem die Prärie- und Plains-Indianer. Dabei handelte es sich um gelegentlich fransenverzierte, mit verschiedenen Applikaten geschmückte Überröcke, Beinlinge, Schurze und Mokassins, mitunter auch Hosen und Stiefel.
Universal-Lexikon. 2012.